Du möchtest Aufnahmen mit unvergleichbarer Weite und Tiefe erzielen? Dann mach dir den erweiterten Bildwinkel von Weitwinkelobjektiven zu Nutze und erzeuge Fotos, die die Welt auf eine Weise abbilden, die wir mit dem bloßen Auge nicht erfassen können.

Lerne in diesem Beitrag, typische Fehler der Weitwinkel-Fotografie zu erkennen und gezielt zu umgehen.

Die Tücken eines Weitwinkels

Falsch verwendetes Equipment gehört mitunter zu den Hauptgründen, warum Bilder nicht den Erwartungen des Fotografen entsprechen – und Weitwinkelobjektive bergen so einige Herausforderungen in sich, mit denen ungeübte Fotografen konfrontiert werden. Ein häufig auftretendes Problem bei kurzen Brennweiten ist zum Beispiel die Randabschattung sowie die perspektivische Verzerrung – optische Bildfehler, die für den Betrachter meist sehr schnell und gut erkennbar sind. Die erste große Herausforderung beim Einsatz von Weitwinkeloptiken betrifft die Wahl des Bildausschnitts beziehungsweise die Einbeziehung und Anordnung der Motive innerhalb des Rahmens sowie die Betonung des Vordergrundes. Hierbei gilt: Je näher sich ein Objekt an den Rändern der Weitwinkelaufnahme befindet, desto stärker fällt der typische Verzerrungs-Effekt aus. Verwendest du beispielsweise eine kurze Brennweite von 14 mm, werden die Objekte, die dem Objektiv am nächsten sind, „gedehnt“ wiedergegeben. Dadurch erscheinen die Mitte und der Hintergrund deutlich weiter entfernt und im unteren Drittel des Rahmens bleibt oft viel Platz frei. Wird dieser Effekt nicht bewusst als kompositorisches Gestaltungsmittel eingesetzt – zum Beispiel, um einen Kontrast zu einem anderen, belebteren Bereich der Szene zu erzeugen oder den Blick des Betrachters über die Vordergrundelemente ins Bild zu leiten –, kann dies störend wirken und den Bildaufbau sowie die finale Bildwirkung schwächen.

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Fokusprobleme lösen

Nicht immer führen klassische Fokussiermethoden zum Ziel. Wir erklären, wie du die Schärfe in deinem Weitwinkelbild erweiterst. Der übliche Ansatz, um maximale Schärfentiefe in einer Landschaftsaufnahme zu erzielen, ist, den Fokuspunkt mittels „Drittelregelung“ oder „Hyperfokaldistanz“ zu setzen. Letztere Fokussiermethode bietet in der Regel zwar zuverlässige Ergebnisse, ist jedoch nicht für jede Bildkomposition perfekt geeignet. Bei sehr nahen Vordergrundelementen zum Beispiel reicht die Schärfewiedergabe oft nicht aus, um Bilder großformatig auszudrucken.

Unzureichende Schärfe: Ist der Abstand zwischen einzelnen Objekten im Bildausschnitt groß, erscheint bei optimaler Blende oft entweder der Hintergrund oder der Vordergrund unscharf.

Verbesserte Details: Um deinem Weitwinkelbild eine bessere Schärfeausdehnung zu verleihen, kann es bereits genügen, die Blende um eine weitere Stufe zu schließen und den Fokuspunkt ein paar Meter weiter nach hinten zu verschieben.

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Die Regeln brechen

Entdecke die Einsatzmöglichkeiten von Weitwinkel – auch fernab der „Regeln“.

Um die Herausforderungen der Weitwinkel-Fotografie zu meistern, gibt es natürlich einige „Regeln“, die dabei helfen sollen, Probleme zu umgehen und misslungene Ergebnisse zu vermeiden. Wie in jedem anderen Fotogenre auch, dürfen diese Regeln jedoch nicht dazu führen, dass die Kreativität und der Mut zum Experimentieren verloren gehen. Um kreative Bilder zu erzielen und keine Gelegenheit auszulassen, sollten diese Regeln deshalb hin und wieder auch mal gebrochen werden. Vielleicht lassen sich die vermeintlichen „Fehler“ ja auch kreativ einsetzen. Eine Regel zum Beispiel besagt, dass man mit zu kurzen Brennweiten keine Porträts aufnehmen sollte, da die Weitwinkeloptik wenig schmeichelhaft wirkt. Dies mag in vielen Fällen zutreffen, wird das Motiv jedoch mit Sorgfalt im Bild platziert, können Porträts im Weitwinkel sehr spannend wirken. Da der Fotograf durch das erweiterte Sichtfeld die Umgebung mit einbeziehen kann, wird das Motiv verortet und in einen Kontext gesetzt, was wiederum mehr Raum für Interpretation liefert. Um Verzerrungen im Gesicht zu vermeiden, achte darauf, das Hauptmotiv nicht am Bildrand zu platzieren. Darüber hinaus wird immer wieder davon abgeraten, ein Panorama mit einem Weitwinkel anzufertigen, da die perspektivischen Verzerrungen zu Problemen beim nachträglichen Verblenden der Einzelfotos führen können. Mit einigen Tricks und Kniffs ist jedoch auch das Erstellen eines Panoramas mit Weitwinkel möglich. Natürlich gibt es noch viele andere Fotosituationen, in denen ein Weitwinkelobjektiv nicht unbedingt die logische Wahl zu sein scheint. Hast du jedoch Spaß am Experimentieren und an innovativen Kompositionen, wird sich mit etwas Fleiß und Übung eine überraschende Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten ergeben.

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