Die Belichtungszeit ist nicht nur eine entscheidende Komponente für die “richtige” Belichtung eines Fotos, sondern bietet zudem vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für kreative Bilder. Deshalb soll dir dieser Artikel kreative Impulse geben, die Belichtungszeit als Gestaltungsmittel gezielt in deiner Fotografie einzusetzen.

Belichtung mit und ohne Automatik

Um die Belichtungszeit nicht einfach der Kameraautomatik zu überlassen, ist es notwendig, das Automatikprogramm zu verlassen und entweder komplett manuell zu belichten (Programm “M”) oder ein Programm zu wählen, in dem zumindest die Belichtungszeit vom Fotografen vorgegeben wird (Meist “S” oder “T”, je nach Kameramarke)

Im Falle der manuellen Belichtung muss man nicht nur die Belichtungszeit sondern auch die Blende und ggfs. den ISO Wert manuell einstellen. Die kreativen Möglichkeiten sind dadurch noch größer. Allerdings ist die Gefahr einer Fehlbelichtung erhöht, wenn man noch nicht so viel Erfahrung mit manueller Belichtung hat. Diese kommt mit der Zeit, und das Experimentieren lohnt sich.

Lange Belichtungszeiten

Viele denken, mit Fotografie könne man nur Momentaufnahmen einfangen, aber keine Bewegungen. Mit Hilfe einer längeren Belichtungszeit kann man aber genau das auf einmalige Art und Weise tun.

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Bewegungen werden so zwar nicht scharf im Foto abgebildet aber genau das macht den Reiz langer Belichtungszeiten aus. Beispiele dafür sind: 

  • Die Lichtspuren fahrender Autos
  • Wasserbewegung, welche durch lange Belichtungszeit eingefroren wirkt
  • Oder auch die unscharfen Schemen, sich bewegender Menschen

Der entscheidende Faktor bei solchen Aufnahmen, um nicht einfach ein verwackeltes Foto zu erhalten, ist ein Stativ, welches dafür sorgt, dass fest stehende Motivteile scharf abgebildet werden und nur dort im Bild eine Unschärfe entsteht, wo es auch tatsächlich eine Bewegung gibt.

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Von langen Belichtungszeiten spricht man übrigens schon ab Zeiten von über 1 Sekunde, weil diese Belichtungszeiten üblicherweise nicht verwackelungsfrei aus der Hand fotografiert werden können.

Für Aufnahmen nach Sonnenuntergang sind aber auch Zeiten von über 30 Sekunden in der Belichtung nicht unüblich. 

Malen mit Licht

Durch lange Belichtungszeiten lassen sich interessante Experimente mit Licht durchführen. Für solche Lichtspuren im Dunklen braucht man nur eine Taschenlampe und ein Stativ. Mehrere farbige Lichtquellen ergeben entsprechend buntere Bilder.

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Ein besonderer Effekt bei bewegten Objekten ist der sog. “Mitzieheffekt”, der gerade Sportwagen gut in Szene setzt. In diesem Fall steht die Kamera nicht fest auf einem Stativ, sondern wird dem Objekt in der gleichen Geschwindigkeit nachgeführt. Das erfordert vom Fotografen eine ruhige Hand und einige Übung. Die Ausschussquote bei solchen Aufnahmen ist oft hoch. Doch die gelungenen Bilder entschädigen dafür.

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Schnelle Bewegungen einfangen

Eine andere Art, Bewegung im Bild einzufangen, ist die Verwendung von sehr kurzen Belichtungszeiten bei besonders schnellen Bewegungen.

Der Flügelschlag eines Kolibris lässt sich nur mit sehr kurzen Belichtungszeiten einfangen und auch ein Hund, der in “voller Fahrt” über die Wiese läuft, wirkt besonders interessant, wenn er mitten in der Bewegung eingefangen wird.

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Kurze Belichtungszeiten von weniger als 1/500stel Sekunde helfen dabei, schnelle Bewegungen immer noch scharf im Foto abzubilden. Auf diese Weise hat der Betrachter Zeit, all die Dinge im Detail zu betrachten, die er sonst nicht in Ruhe ansehen könnte, weil die Bewegung mit dem bloßen Auge nicht verfolgbar ist. Damit die Belichtungszeit so kurz sein kann und das Foto immer noch richtig belichtet wird, ist es oft notwendig, mit höheren ISO-Werten zu fotografieren oder eine offene Blende am Objektiv einzustellen. Nur dann ist gewährleistet, dass immer noch genug Licht auf den Sensor fällt, um das Foto korrekt zu belichten.

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Es lohnt sich also, über Motive nachzudenken, die eine besonders kurze oder eine besonders lange Belichtungszeit erfordern. Das kreative Malen mit Licht ist auch eine schönes Familienprojekt, in das man Kinder wunderbar als “Lichtbeweger” einbinden kann.

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