Eine großartige Landschaft macht noch kein großartiges Foto. Wenn du alles nur dem Zufall überlässt, sind Enttäuschungen programmiert. Mit den nachfolgenden Tipps bekommen deine Aufnahmen um einiges mehr Aussagekraft und Brillanz.

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Sind wir doch mal ehrlich, meist sieht die Landschaft in Wirklichkeit brillanter aus als auf vielen unserer Fotos. Und nicht selten zeigt der Blick auf das Helligkeits-Histogramm, dass keine Fehlbelichtung vorliegt. Was also unterscheidet ein gewöhnliches Bild von der Wow!-Aufnahme, die jeden in Erstaunen setzt? Die Witterung, die Jahreszeit, die Lichtverhältnisse oder die Landschaft selbst – all das sind relevante Faktoren für das Gelingen von herausragenden Landschaftsaufnahmen. Heißt das nun, dass nur an grandiosen Orten und zu bestimmten Zeiten tolle Bilder entstehen? Zum Glück ist es nicht ganz so kompliziert. Die richtige Aufnahmetechnik, ein oder zwei Regeln im Hinterkopf, eine Hand voll Filter im Gepäck und – nicht zu vergessen – ein Stativ schaffen die Grundlage für faszinierende Bilder von Stränden, Gebirgsformationen & Sonnenuntergängen. Mit etwas Übung und sorgsamer Suche nach dem idealen Aufnahme-Standpunkt wirst du, schneller als du denkst, zu überzeugenden Ergebnissen kommen. Hauptsache, du fängst an, bewusst zu gestalten. 

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Nur eine einzige Lichtquelle 

Als Fotograf ein vor Augen liegendes Landschaftsmotiv perfekt einzufangen heißt, sich auf die Suche nach der optimalen Perspektive und dem idealen Ausschnitt zu machen. Doch wenn das Licht nicht mitspielt, wird selbst eine grandiose Kulisse, wie etwa die des Grand Canyon, auf den Aufnahmen nicht im Entferntesten dem gleichen, was man aus Bildbänden kennt. Das Sonnenlicht ist der wichtigste Einflussfaktor für die Landschaftsfotografie und entfaltet je nach Tageszeit und Wetterlage ganz unterschiedliche Lichtwirkungen. Dies macht aus Landschaftsfotografen „Aktivisten der frühen Morgenstunden“ und lässt sie auf das Durchbrechen der Sonne an Nebeltagen warten. Unsere Beispiele zeigen dir eine breite Auswahl an Möglichkeiten, wie du Landschaften bei den unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen gekonnt umsetzen kannst.

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Magische Momente

Morgenstund hat Gold im Mund, auch und gerade in der Landschaftsfotografie. Wer auf spektakuläre Bilder aus ist, wird nicht umhinkommen, das ein oder andere Mal früh loszuziehen. Stell dir also den Wecker und bereite dich auf einen langen Tag vor. 

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Tipp 1: Die richtige Tageszeit

Eine goldene Regel der Landschaftsfotografie besagt, dass für professionelle Ergebnisse nur die Morgendämmerung, circa 30 Minuten vor und 60 Minuten nach Sonnenaufgang, oder aber die Abenddämmerung, jeweils 30 Minuten vor und nach dem Sonnenuntergang, in Frage kommen. Klar, schöne Motive bieten sich auch zu anderen Tageszeiten. Doch morgens und abends herrscht ein weiches, warmes Licht vor, auch die Schatten sind entsprechend weich. Suche dir deine Motive tagsüber, wobei du den alten Merkspruch „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen“ im Hinterkopf behalten sollten. Hilfreich ist auch ein kleiner Kompass am Schlüsselbund.

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Tipp 2: Bildaufbau

Auf drei Dinge solltest du achten, damit deine Landschaftsaufnahme die nötige Tiefe erhält. Nehmen wir zum Beispiel ein Foto am Meer. Da wäre zunächst der Vordergrund: Das Bild sollte nicht mitten im Wasser beginnen, sondern wenn möglich davor, an einem Strand oder an einem Steg. Dann der mittlere Bildbereich, also das Meer, in dem sich die Sonne bei einem Sonnenuntergang spiegelt. Und schließlich der Hintergrund: Da würde sich der Himmel mit den Wolken ganz gut machen – gerade bei einem Sonnenuntergang, der den Himmel in berückende Farben taucht. Oftmals ist es so, dass Hintergrund und Mitte wunderbar platziert werden, aber leider der Vordergrund fehlt. Achte beim nächsten Mal auf alle drei Elemente, um die entsprechende Tiefe zu erreichen.

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Tipp 3: Belichtungstricks

Wenn du beispielsweise bei Sonnenuntergängen in Richtung Sonne fotografierst, passiert es leicht, dass der Belichtungsmesser der Kamera verwirrt ist. Die Aufnahme fällt dann weniger famos aus, der ganze Aufwand war umsonst. Eine simple Methode kann Abhilfe schaffen: Suche dir einen Punkt über der untergehenden Sonne und drücke den Auslöser halb durch. Wichtig: Die Sonne darf sich nicht im Sucher befinden. Entweder stellst du dann die gefundene Belichtung manuell an deiner Kamera ein oder du hältst den Auslöser halb gedrückt, kehrst zu deinem ursprünglichen Bildausschnitt zurück und löst dann aus.

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Spannende Perspektiven

Ein Bild wirkt dann spannend, wenn es eine nicht alltägliche Betrachtungsweise widerspiegelt. Aufnahmen, die aus einem Blickwinkel gemacht wurden, die dem unseres Auges entsprechen, sind meist hübsch anzusehen, aber vermitteln keine Spannung. Ein Wow! - Effekt stellt sich dann ein, wenn das Auge des Betrachters auf etwas trifft, was es nicht jeden Tag zu sehen bekommt.

Tipp 1: Spiel mit der Perspektive

Wald in seiner monokulturellen Ausprägung wird als eine Anhäufung von sich gleichenden Bäumen wahrgenommen. Und oft tut man gut daran, den Waldboden aus dem Spiel zu lassen. Denn allzu häufig gerät nicht tiefgrün schillerndes Moos ins Bild, sondern ein Gewirr aus dürren toten Ästen, das von den Bäumen ablenkt. Besser, du führst den Blick entlang der Baumstämme in Richtung Krone. Dies verleiht der Aufnahme die nötige Perspektive und vermittelt gleichzeitig die entsprechende Größe der Bäume. Natürlich ist es kein Fehler, den Waldboden mit in das Bild aufzunehmen. Nur solltest du dann darauf achten, dass er nicht allzu störend oder zu trist empfunden wird.

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Tipp 2: Größendimension erschließen

Unser Auge ist es gewohnt, alles zu vergleichen. Eine Vorstellung von Größe oder Weite gewinnen wir dadurch, dass es in der Aufnahme einen entsprechenden Anhaltspunkt gibt. Wie groß der Baum oder wie ausgedehnt ein Strandabschnitt ist, wird erst dann offensichtlich, wenn wir ein Objekt im Bild haben, dem wir eine bestimmte Größe zuzuschreiben gewohnt sind. Ohne ein solches Vergleichsobjekt fehlt der Referenzpunkt, und die Aufnahme transportiert das, was man ursprünglich gesehen hat, nicht mehr. Menschen oder Gegenstände, wie beispielsweise Autos, denen wir eine ungefähre Größe zuschreiben, sind geeignet, einen entsprechenden Referenzpunkt in die Aufnahme mit einzubauen. Dies funktioniert im Übrigen auch bei sehr kleinen Dingen. Lege diese einfach in die Hand und schon werden die Größenverhältnisse offensichtlich.

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Tipp 3: Umgang mit der Horizontlinie

Platziere den Horizont nicht immer mitten im Motiv. Überlege dir ausgehend von der Umgebung, was du hervorheben möchtest. Um den Himmel zu betonen, lass die Horizontlinie im unteren Drittel des Bildes verlaufen. Ist die Landschaftsformation das Highlight, platziere die Linie im oberen Drittel. Bei beiden Varianten wird die Aufnahme nicht durch die Horizontlinie geteilt. Das Motiv wirkt interessanter und vor allem zauberst du Tiefe ins Bild. Achte ebenfalls darauf, dass dein Bild nicht nach links oder rechts kippt. Durch einen geraden Verlauf der Horizontlinie wirkt die Aufnahme entsprechend ausbalanciert.

Tipp 4: Schärfebereich

Außer dass eine offene Blende tabu ist, stellt sich in Sachen Schärfe die Frage, auf welchen Punkt scharfgestellt werden soll? Zieht man die Regel heran, dass vom Fokuspunkt aus gesehen, sich der Schärfebereich im Verhältnis von 1/3 zu 2/3 nach vorn respektive nach hinten „ausbreitet“, sprich 1/3 vor dem Fokuspunkt liegt und 2/3 dahinter, so ist die Lösung recht einfach. Fokussiere nicht auf die Mitte deines Motivs, sondern auf einen Punkt, der sich in etwa auf dem ersten Drittel der Gesamtstrecke befindet.

Merke! Niemals ohne Stativ hinaus in die Natur. Mit einem 3D-Neiger lässt sich der Bildausschnitt fein justieren.

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