Mit Aurora HDR kannst du selbst 30 und mehr Bilder einer Belichtungsreihe zu einem HDR-Motiv zusammenrechnen lassen. Doch wie viele Aufnahmen sind in der Praxis wirklich notwendig, um tolle HDR-Effekte zu erzielen? Wir waren in Bayern und haben vor königlicher Kulisse den Praxistest gemacht.
Deine Kamera wird Belichtungsreihen in der Regel mit drei bis fünf Bildern automatisch erstellen. Klassischerweise wird jeweils ein Bild mit -1, normal belichtet und +1 aufgenommen. Manuell ist die Bandbreite natürlich unbegrenzt, hier kannst du theoretisch auch 10 oder noch mehr Bilder mit ganz kleinen Blendenschritten erstellen. Doch inwiefern macht das überhaupt Sinn, wo sind die Grenzen des Tonwertumfangs erreicht?
Grund genug, der Sache auf den Grund zu gehen. Als Kuli für den Test dient eine wahrhaft königliche Kulisse, Schloss Neuschwanstein in Bayern. Bedingt durch schlechtes Wetter war es eine weitere Herausforderung, trotzdem ein schönes Motiv zu zaubern.
Viel Belichtung – viel Verwacklungsgefahr
Grundsätzlich ist klar – je mehr Varianten mit unterschiedlichen Belichtungen du von einem Motiv aufnimmst, je höher ist die Verwacklungsgefahr. Daher gilt:
1. Sehr stabiles Stativ wählen, alles maximal festschrauben und einen gut befestigten Untergrund wählen. Bei starkem Wind zudem einen windgeschützten Standort suchen.
2. Immer mit Selbstauslöser mit Zeitverzögerung arbeiten. So kann sich die Kamera nach dem Auslösen beruhigen und „entwackeln“. Denn selbst des Betätigen des Auslöser verursacht eine kleine Erschütterung. Noch besser ist bei einer Belichtungsreihe die Arbeit über einen Fernauslöser oder eine App, sofern deine Kamera das unterstützt.
ei3. Im Bildimport in Aurora HDR unbedingt das Auto Alignment einschalten, das erstaunlich gut kleine Verwackler ausgleicht. Trotzdem kommt auch dieses intelligente Werkzeug ans seine Grenzen. Daher gilt: Je besser das Ausgangsmaterial, desto besser das Ergebnis.
Maximale Power – 10 Schuss
Der erste Versuch wir mit zehn unterschiedlichen Belichtungen gestartet. Hier heißt es Luft anhalten und hoffen, dass sich Erschütterungen in Grenzen halten. Das klappt aber dank stabilem Stativ, ruhiger Hand und erfreulich wenig Wind sehr gut. In Aurora HDR schalten wir natürlich das Auto Aligenment an und erhalten eine wirklich gute, brillante HDR-Aufnahme. Hier siehst du das Ergebnis ohne jegliche weitere Korrektur.
Mach mal halblang – 5 Schuss
Im nächsten Step verringern wir die Aufnahmen auf fünf Belichtungen. In Aurora HDR 2019 erhalten wir ohne Korrektur optisch ein etwas flacheres HDR. Allerdings handelt es sich hier tatsächlich nur um Nuancen. Nichts, was man mit ein paar Einstellungen in der Software nicht hinbekommt. Insgesamt sind aber auch in diesem HDR alle Details vorhanden.
Aller guten Dinge sind drei?
Den Klassiker mit drei verschieden belichteten Bildern lassen wir unsere Kamera nun alleine machen. Die automatische Belichtungsreihe erfordert kein Eingreifen oder erneutes Einstellen in der Kamera und ist mit einmaliger Auslösung erledigt. In Aurora HDR sieht das Ergebnis richtig gut aus, sogar besser als die Aufnahme mit fünf Bildern, und im Vergleich zur 10er-Reihe sind die Unterschiede kaum sichtbar.
Überraschung mit nur einem Bild
Wenn sich das „Objekt der Begierde“ bewegt oder einfach weder Stativ noch Ablagefläche vorhanden ist, muss man auf ein einzelnes Bild als Quelle für ein HDR zurückgreifen. Für unseren Vergleich wurde das Schloss daher auch einmal ganz normal belichtet fotografiert. In Aurora HDR erfolgt hier die große Überraschung – das Ergebnis ist ganz ohne Korrektur extrem gut und kontrastreich geworden.
Das Fazit – ein wenig mehr darf es sein
Dank der ziemlich raffinierten Technik von Aurora HDR 2019 ist selbst ein einziges Bild ausreichend, um erstaunliche HDR-Effekte zu erzielen. Das sollte dann idealerweise im RAW-Format aufgenommen sein. Gerade, wenn sich das gewünschte Motiv bewegt oder man keine Möglichkeit hat, die Kamera auf einem Stativ abzustellen, ist ein einzelnes Bild als Ausgangsbasis für HDR-Motive ebenso geeignet. Die Einschränkungen hinsichtlich Kreativität und Spielraum werden in den Extrembereichen, also im Schatten und im hellen Licht, sichtbar. In einer einzelnen RAW-Aufnahme sind hier unter Umständen nicht genug Informationen vorhanden, um das Maximum aus der Aufnahme herauszuholen. In einer Kirche mit sehr hellen Kirchenfenstern und dunklem Innenbereich zum Beispiel wirst du mit nur einer Aufnahmen an die Grenzen des Machbaren kommen.
Wenn du die Möglichkeit hast und es dein Motiv hergibt, solltest du in jedem Fall eine kleine Belichtungsreihe erstellen. Damit sicherst du dir maximalen Spielraum bei der Nachbearbeitung. Mehr als 5 Aufnahmen sind für perfekte Bilder aber meist wirklich nicht notwendig und nur in Ausnahmefällen, bei extrem kontrastreichen Motiven sinnvoll.
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